Endlich konnte ich eine Bildungslücke schließen: Ich habe mit meinem Sohn den Disney-Film „Die Eiskönigin“ gesehen – die Geschichte der beiden Schwestern Anna und Elsa. Ehrlich gesagt dachte ich vorher, das sei mir zu kitschig. Doch ich wurde überrascht – und berührt.
Anna wird im Film von einem Eisblitz ihrer Schwester getroffen. Das Eis breitet sich in ihrem Herzen aus. Nur „wahrhaftige Liebe“ kann sie retten, sonst wird sie für immer zu Eis. Ich war sicher, dass am Ende ein Prinz auftaucht, sie küsst – und alles ist gut. Aber nein.
Als der Bösewicht Elsa mit dem Schwert bedroht, stellt sich Anna schützend vor ihre Schwester. Im selben Moment gefriert sie zu einer Eisstatue – und rettet Elsa damit das Leben. Doch gerade diese Tat aus selbstloser Liebe bringt das Eis zum Schmelzen und heilt Annas Herz.
Was für ein starkes Bild! In einer kalten Welt, in der viele nur an sich denken, tut es gut, an die Kraft der Liebe erinnert zu werden. Nicht an die romantische Liebe, die in Filmen glänzt – sondern an die Liebe, die sich verschenkt, die sich schützend vor andere stellt.
Ich spüre manchmal, wie die Kälte um sich greift – in Gesprächen, im Netz, im Alltag. Vielleicht kann nur „wahrhaftige Liebe“ dagegen ankommen. Eine Liebe, die wärmt, heilt und verwandelt.
„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Johannesbrief 4,16)
Gedanken zum Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr von Martin Zander, Ordinierter Gemeindepädagoge im Kirchenkreis Elbe-Fläming