Welches ist ihr kirchliches Lieblingsfest? Laut Umfragen liegen bei dieser Frage Weihnachten und Ostern mit großem Abstand vorn. Mein Lieblingsfest ist allerdings das Erntedankfest – schließlich geht es dabei ums Essen. Zugegebenermaßen eine recht verkürzte Beschreibung des Erntedankfests, denn es geht natürlich um viel mehr. Es geht darum, Gott danke zu sagen, dass er uns mit dem versorgt, was wir zum Leben brauchen.
Bereits im 3. Jahrhundert wurde das Erntedankfest in christlichen Gemeinden nachweislich gefeiert. Seinen Ursprung hat es aber bereits viel früher. Schon Griechen und Römer kannten entsprechende Festriten. Im Judentum gibt es traditionell sogar zwei Erntedankfeste. Und auch in vielen andere Religionen und Kulturen existieren Feste und Riten für eine gute Ernte.
In der evangelische Kirche wird das Erntedankfest inzwischen jedes Jahr am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. In vielen Kirchen werden dann der Altar und der Altarraum mit dem geschmückt, was gewachsen ist und was uns täglich satt macht. In vielen Gottesdienst wird das Lied „Nun danket alle Gott“ gesungen und der Psalm 104 gelesen.
Dort heißt es unter anderem: „Gott, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ Weiter heißt es: „Es wartet alles auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.“ Und an einer anderen Stelle: „Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst, dass der Wein erfreue des Menschen Herz und das Brot des Menschen Herz stärke.“
Der gesamte Psalm 104 ist ein großes Lob Gottes, der die Erde wunderbar gemacht hat. Das Erntedankfest lädt uns dazu ein, in diesen Lobgesang einzustimmen und Gott damit danke zu sagen: „Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!“
Gedanken zum Erntedankfest von Arend Fritzsch, Gemeindepädagoge im Kirchenkreis Elbe-Fläming
Andacht: Pfarrer Peter Gümbel in der Dorfkirche Grabow (bei Burg)